Köln: 03.–05.09.2024 #kindundjugend

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Neue nachhaltige Materialien, die überraschen

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Vorbei sind die Tage, in denen Plastik der Vorreiter im Kinderzimmer war. Bei der Produktion von Spielzeug, Möbeln sowie Kleidung für Babys und Kinder zeigt sich, dass mittlerweile immer mehr Unternehmen auf die Bedürfnisse von jungen Eltern eingehen und auf die Verwendung von nachhaltigen und langlebigen Materialien wechseln. Lesen Sie hier, welche neuen Materialien heutzutage für die Baby- und Kinderausstattung eingesetzt werden und immer mehr an Beliebtheit gewinnen.

Neue nachhaltige Materialien: Kind läuft durch Feld

Ob Kleidung, Spielzeug oder Möbel – nachhaltige Materialien sind heutzutage ein Muss in der Produktion von Baby- und Kinderartikeln. (Bild: kamisoka, Getty Images)

Nachwachsende Rohstoffe für Kleidung und Kinderzimmer

Anstelle von Plastik setzen viele Unternehmen vermehrt auf die Nutzung von natürlich vorkommenden und nachwachsenden Rohstoffen. Dazu gehören unter anderem Bio-Baumwolle, Bambus sowie Holz.

Baumwolle in Bio-Qualität wird mit natürlichen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln angebaut und ist besonders weich und hautverträglich. Sie wird häufig für Baby- und Kinderkleidung sowie Produkte rund ums Thema Babyschlaf verwendet – wie beispielsweise der zu 100 % kompostierbare Baby-Schlafsack C2C-Mäxchen® von ALVI.

Durch seine enorme Wachstumsgeschwindigkeit kann Bambus für eine Vielfalt von Bereichen eingesetzt werden, ohne dabei den Bestand zu gefährden. Seine flexiblen Materialeigenschaften sorgen für langlebige Produkte wie Kindergeschirr oder -möbel.

Auch Holz zeigt sich als beliebtes Material fürs Kinderzimmer in Form von Spielzeug und Möbelstücken. Die Verarbeitung des Rohstoffes benötigt nur wenig Energie und es kann leicht recycelt werden. Unternehmen wie Arthur Berndt setzen zudem ausschließlich auf Holz aus nachhaltigen und zertifizierten Forstbetrieben aus Europa und nutzen anfallende Holzreste, um ihre Betriebsgebäude klimaneutral zu heizen.

„Mit dem Klimawandel und den allgemeinen Veränderungen auf der Welt haben wir eine echte Herausforderung für die ganze Gesellschaft vor uns. Die ressourcenschonende Produktion ist dabei eine Aufgabe, der sich die gesamte Industrie stellen muss. Als deutscher Produzent mit einer lokalen Produktion sind wir hier auf dem richtigen Weg. Wann immer möglich, entscheiden wir uns für Lieferanten, bei denen unsere Vorprodukte nicht um die halbe Welt transportiert werden. Durch kurze Lieferwege und den Einsatz von Hölzern aus heimischer, zertifizierter Forstwirtschaft kann man bereits eine Menge an CO2 einsparen. Darüber hinaus heizen wir unsere Produktionsstätte klimaneutral und sind immer darauf bedacht, unseren Energieverbrauch kontinuierlich zu senken.“

Jens Kerschling
Geschäftsführer, Arthur Berndt Möbelfabrik GmbH

Bio-erneuerbares Material für Schnuller

Kunststoff ist für die Produktion von Baby- und Kinderprodukten und viele andere Bereiche kaum wegzudenken – doch handelt es sich dabei meist um gesundheitsschädliches und schwer zu recycelndem Material. Alternativen aus bio-erneuerbaren Rohstoffen gibt es viele, darunter auch bio-zirkuläres Polypropylen (kurz PP). So wird mittlerweile ein Großteil des Schnullersortiments von MAM Babyartikel aus bio-zirkulärem PP gefertigt und beeindruckt mit robusten und langlebigen Eigenschaften, die denen des zuvor verwendeten fossilbasierten PP gleichkommen. Dank dem sicheren und umweltfreundlichen Material lässt sich der CO2-Fußabdruck der Produkte signifikant reduzieren und trägt somit zum Klimaschutz bei.

„Was gibt es Nachhaltigeres als für die nächste Generation – unsere Kinder – zu arbeiten? Eine gesunde und nachhaltige Umwelt ist wichtig für die Zukunft unserer Kinder. Nach jahrelanger Forschung und zahlreichen Tests haben wir die ideale, nachhaltigere Alternative zu fossilbasiertem Kunststoff für unsere Schnuller gefunden: bio-zirkuläres Polypropylen. Denn bio-zirkuläres Polypropylen weist die exakt gleichen positiven Eigenschaften wie fossilbasiertes Polypropylen auf, nämlich Sicherheit, Langlebigkeit, Hitzebeständigkeit & Bruchfestigkeit. Sicherheit und Qualität haben bei MAM immer Priorität. Neben anderen, bereits laufenden Initiativen ist dies für uns ein weiterer Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit und einem deutlich reduzierten CO2-Fußabdruck. Es ist für uns eine logische Konsequenz, alle Prozesse im Unternehmen so umweltfreundlich wie möglich zu gestalten und langfristig das gesamte Sortiment auf klimaneutrale Materialien umzustellen.“

Jochem Neijssen
Geschäftsführer, MAM Babyartikel GmbH

Neue nachhaltige Materialien: Vater hat Sohn mit Schnuller im Arm

Klimaneutrale Schnuller sind dank neuen nachhaltigen Materialien die Zukunft. (Bild: MAM Babyartikel)

Langlebigkeit als oberstes Ziel

Ressourcenschonung und Schadstofffreiheit sind nicht die einzigen Kriterien, welche die für die Baby- und Kinderausstattung verwendeten Materialien heutzutage erfüllen sollten. Auch eine erwünschte Langlebigkeit für die Produkte spielt bei der Wahl der Rohstoffe eine große Rolle. Neben bio-zirkulärem Polypropylen zeigt auch Material wie Silikon äußerst robuste Eigenschaften, die sich für eine langfristige Verwendung eignen. Silikon wird durch seine weiche Beständigkeit und seine Reißfestigkeit vor allem für Schnuller und Flaschensauger verwendet. Aber auch für die Produktion von Kinderwagen und Kinderautositzen, die für ein „Mitwachsen“ mit dem Kind von der Geburt bis hin zum Kindergartenalter konzipiert sind, wird in Zukunft vermehrt auf Materialien wie Bambus und Lyocell, eine aus natürlichen Rohstoffen gewonnene Zellulosefase, gesetzt.

Von natürlichen Ressourcen wie Holz und Bambus bis hin zu bio-erneuerbaren Rohstoffen und weiteren Alternativen zu herkömmlichem Plastik – die Materialien, die für verschiedene Produkte der Baby- und Kinderausstattung genutzt werden, befinden sich in einem stetigen Wandel. Es bleibt abzuwarten, welche Materialien sich in den kommenden Jahren durchsetzen und den Markt langfristig verändern werden – und natürlich auch, welche revolutionären Werkstoffe uns noch in Zukunft erwarten.