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Das digitale Babyzimmer: Wie die Digitalisierung immer weiter in unsere Kinderzimmer einzieht

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Moderne Technologie und digitale Geräte sind aus dem Familienalltag gar nicht mehr wegzudenken. Seit geraumer Zeit hält der technische Fortschritt in Form von Kameras, Sauerstoffmessern, smarten Windeln und vielem mehr auch Einzug in das Reich der Kleinsten. Wir nehmen ein paar dieser Produkte im folgenden Artikel mit Ihnen etwas näher unter die Lupe.

Das digitale Babyzimmer: Baby liegt schlafend im Bett und wird von Kamera überwacht.

Moderne Babyphones mit Kamera geben Eltern noch mehr Sicherheit, dass mit ihrem Baby alles in Ordnung ist. (Bild: Aleksei Mikhailechko, Getty Images)

Kein digitales Babyzimmer ohne Babyphone

Das Babyphone ist in seiner Technologie nicht neu und schon lange ein Klassiker, der bei vielen jungen oder werdenden Eltern auf der Liste der Erstausstattung steht. Doch auch das Must-Have fürs Babyzimmer hat den nächsten Schritt in die heutige Zeit gemeistert:

Neuartige Babyphones sind nun oft auch mit Kameras ausgestattet, sodass Eltern nicht nur hören, sondern auch sehen können, wie es ihrem Schützling geht. Manche Modelle sind sogar mit Zusatzfunktionen wie einer Temperaturüberwachung, Zwei-Wege-Kommunikation, Nachtsicht oder Bewegungserkennung ausgestattet. Auch der App-basierte Fernzugriff ist bei vielen Modellen schon serienmäßig.

Ein toller Fortschritt, der die neuen „Videophones“ zu richtigen Alltagshelfern machen. Doch auch das reicht vielen Eltern nicht mehr…

Das digitale Babyzimmer: Frau mit Smartphone neben Arbeitsplatz.

Immer mehr Baby Überwachungsgeräte lassen sich per App steuern und können Eltern so jederzeit und überall über ihr Baby auf dem Laufenden halten. (Bild: mixetto)

Professionelles Baby-Monitoring für zu Hause

Atmung, Herzschlag, Körpertemperatur und sogar Schlafmuster von Babys – alles Werte, die früher ausschließlich in medizinischen Einrichtungen ermittelt werden konnten. Heute sieht das anders aus: Neueste Überwachungsgeräte, die die Gesundheit und die Routinen von Babys bestimmen können, gibt es mittlerweile auch für den Hausgebrauch.

Für Eltern, die sich nicht mehr allein auf das altbewährte Babyphone verlassen möchten, sind Baby-Überwachungsgeräte der nächste Step. Diese sind in unterschiedlicher Ausführung erhältlich:

• Arm- oder Fußbänder

• Clips, die am Bauch in die Windel eingeklemmt werden können

• Babykleidung, die mit Sensoren ausgestattet ist

• Sensormatten

Die ermittelten Daten können unkompliziert über Apps ausgelesen werden. Treten Unregelmäßigkeiten auf, schlagen die Überwachungsgeräte direkt Alarm. Da Eltern so frühzeitig auf mögliche Probleme aufmerksam gemacht werden, können diese technischen Hilfsmittel zusätzlich für Beruhigung sorgen. Denn gerade in den ersten Monaten ist die Angst vor Unvorhergesehenem hoch und lässt frischgebackene Eltern unruhig schlafen. Dank des Einsatzes von alarmierenden Devices kann im Ernstfall jedoch direkt eingegriffen und gehandelt werden.

Mit smarten Wiegen und Wippen zu einem ruhigeren Schlaf

Wohlbefinden und Gesundheit des eigenen Babys überwachen ist die eine Sache. Aber was, wenn Baby nicht zur Ruhe kommt und erholsamer Schlaf – auch für Mutter und Vater – zur Herausforderung wird? Besonders frischgebackene Eltern mit einem sogenannten High-Need- oder auch Schrei-Baby können hier Hilfe gebrauchen.

Motorisierte Wiegen, die Eltern hierbei entlasten, gibt es schon länger, doch mittlerweile können Eltern ihre Federwiegen sogar ganz einfach per App steuern und von Features wie Aktivitätssensor, Schlafanalyse und Push-Nachrichten zu allen ermittelten Werten direkt aufs Smartphone profitieren. Ein Beispiel für solch eine smarte Federwiege ist smarla von swing2sleep, die erst kürzlich mit dem Deutschen Design Award 2023 ausgezeichnet wurde.

Auch gibt es smarte Wippen, die für die Beruhigung der Kleinsten sorgen. Diese sind mit Sensoren und Motoren ausgestattet, die eine optimale Schwingung für einen sanften Schlaf simulieren. Einige smarte Babywippen sind zusätzlich mit Lautsprechern ausgestattet, über die beruhigende Musik oder Geräusche abgespielt werden können.

Intelligente Windeln – damit in Sachen Baby-Po alles in trockenen Tüchern ist

To pee or not to pee? – das ist hier die Frage und die smarte Windel kann sie beantworten. Ja, es gibt tatsächlich smarte Windeln, die mit eingebauten Sensoren den Feuchtigkeitsgehalt messen und Eltern über eine App darüber informieren, wann der nächste Windelwechsel von Nöten ist.

Das ist vor allem bei Säuglingen hilfreich, die sich bei einer vollen Windel nicht direkt bemerkbar machen. Ein feuchter Po kann bei zu langem Ausharren bekannterweise zu Hautirritationen führen, die sich mit den cleveren Windeln vermeiden lassen. Auch bieten die Sensoren und die damit verbundenen Apps Eltern die Möglichkeit, Rückschlüsse auf die Verdauungstätigkeit ihres Babys zu ziehen, indem beispielsweise alle Mahlzeiten und die Getränkezufuhr getrackt werden können.

Das digitale Babyzimmer – ein Segen für Eltern von heute?

Smarte Babyausstattungen halten bereits jetzt einiges für Eltern bereit und wir dürfen zukünftig wohl noch auf viele spannende Neuerungen in diesem Gebiet gespannt sein. All diese smarten Geräte bieten eine Zukunft der unbegrenzten Möglichkeiten, aber es gibt auch kritische Stimmen: Wie viel Überwachung ist zu viel Überwachung? Sollten Kinder wirklich 24 Stunden am Tag observiert werden, oder dürfen und sollten sich Eltern auch noch auf ihre Intuition verlassen, ohne zu Bangen, jede Push-Nachricht auf dem Handy könnte eine schlechte Neuigkeit bedeuten?

Auch wenn smarte Devices Eltern natürlich zusätzliche Sicherheit und Beruhigung bieten können, ersetzen sie in keinem Fall die elterliche Fürsorge und Pflege von Babys. Sie sind lediglich als Unterstützung und nicht als Alternative zu betrachten. Eltern sind und bleiben die erste Instanz, wenn es um den Schutz ihrer Kinder geht.