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Kind + Jugend fragt nach:

24.04.2019

© picsea

Welche gesellschaftlichen Entwicklungen begünstigen diesen Trend? Diese und weitere Fragen beantwortet Trendforscher Axel Dammler von iconkids & youth im Interview.

Die Rollenverteilung innerhalb der Familie verändert sich, Väter sind immer aktiver in die Erziehung ihres Nachwuchses eingebunden. Was begünstigt diese gesellschaftliche Entwicklung gerade zum jetzigen Zeitpunkt?

Die Rollenmodelle verändern sich gerade auch deshalb, weil die Mütter mehr Ansprüche stellen und erwarten, dass die Väter sich mehr in die Erziehung der Kinder und den familiären Alltag einbringen. Außerdem erkennen auch immer mehr Unternehmen, dass die Förderung familienfreundlicher Strukturen beim Wettbewerb um die besten Köpfe helfen kann.

Hersteller und Medien sind sehr schnell auf diesen Zug aufgesprungen und kreieren neue Rollenbilder – Stichwort „Dadvertising“. Was hat es damit auf sich und wie macht sich dieser Marketing-Trend bemerkbar?

Die Werbung ist der Realität sogar einen Schritt voraus, denn so aktiv wie in der Werbung sind die meisten Vätern dann doch noch nicht. Es ist auch nach wie vor so, dass die meisten Kaufentscheidungen für das Kind von der Mutter getroffen werden. Aber: Die Väter holen definitiv immer stärker auf.

Werden schon extra auf Väter zugeschnittene Produkte hergestellt, die es vorher in dieser Form nicht gab?

Wirklich neue Produkte sind mir noch nicht aufgefallen. Es geht eher darum, die Väter generell mehr in die Kaufprozesse einzubinden. Allerdings kann man beobachten, dass Produktgestaltungen in Farbe und Dessins weniger stereotyp sind als früher – und das holt dann nicht nur die „neuen Mütter“, sondern auch die „neuen Väter“ ab.

Welche besonderen Anforderungen und Wünsche vonseiten der Väter gilt es für die Hersteller zu beachten?

Männer tun sich mit ihrer neuen Rolle oft noch etwas schwer und sind sich auch nicht immer sicher, dass das alles sozial akzeptiert ist. Ein selbstironisches Augenzwinkern hilft z.B. dabei, sich leichter auf die neue Situation einzulassen. Es geht nicht so sehr um den „Super-Dad“, sondern darum, den Alltag souverän und mit Spaß zu meistern. Dabei möchten Väter dann auch ernst genommen und nicht als Anhängsel der Mutter wahrgenommen werden.